Wenn Menschen etwas Unerwartetes, Großes leisten, dann können sie bedeutende Sportler werden. Wenn aber ihr Ruhm 40 Jahre überdauert, sie immer noch beeindruckende Persönlichkeiten sind und trotzdem nicht abheben, dann sind sie zu einer Legende geworden. Eine lebende Legende war am Freitagabend zu Gast in Ilsenburg: der zweifache Olympiasieger Waldemar Cierpinski.
Er berichtete auf Einladung des Brockenlaufvereins Ilsenburg im Haus der Vereine von seiner Entwicklung zu einem der größten deutschen Läufer aller Zeiten. Seine Erkenntnis: „Wenn man stolz auf seine Leistung ist, dann gewinnt man daraus die Stärke für den Wettkampf.“ Und stolz kann er sein: Er gewann zweimal Olympiagold. 1976 in Montreal und 1980 in Moskau. Und wenn es nicht ein DDR-Boykott gegen die Spiele von Los Angeles gegeben hätte – wer weiß…
1980 kommentierte DDR-Sportreporter Heinz Florian Oertel bei Cierpinskis Zieleinlauf: „Liebe junge Väter vielleicht oder angehende, haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!“ Zwei Familien haben sich später bei Cierpinski gemeldet, weil sie ihren Sohn nach ihm benannt haben. Legendär!