Es sind alte Bekannte, die den Brockenlauf in diesem Jahr dominiert haben: Franziska Kranich (Europamarathon Görlitz), Siegerin von 2019, und Vorjahressieger Thomas Kühlmann (Harzer Teufel) waren am Samstag die Schnellsten auf der 26,2 Kilometer langen Strecke. Franziska brauchte dafür 2:03:06 Stunden. Thomas hat sein Ziel erreicht, unter 1 Stunde und 40 Minuten zu bleiben: 1:39:59. Den Mannschaftssieg holten sich die Harzer Teufel aus Wernigerode.
Dabei wusste Thomas bis zum Schluss nicht, ob er es tatsächlich schaffen würde. „Ich hatte keine Uhr dabei, bin nach Gefühl gelaufen“, sagt er. Auch vor ihm war natürlich niemand, an dem er sich orientieren konnte. Lennard Muschinski kam elf Minuten nach dem 32-jährigen Lehrer aus Wernigerode ins Ziel. „Ich konnte mein Tempo laufen“, sagt Thomas. Die letzten Kilometer seien jedoch schwierig gewesen. „Aber wer hintenraus noch gut laufen kann“, sagt Thomas, „der hat sich seine Kräfte nicht gut eingeteilt.“ Mit dem sonnigen, warmen Wetter ist der sechsfache Brockenlaufgewinner gut klargekommen, sagt er. Gestört habe ihn lediglich der leichte Gegenwind.
Für Franziska hätte es dagegen etwas kühler sein können. Trotzdem war die 38-Jährige aus Görlitz die schnellste Frau. „Ich war auch erstaunt, dass es so gut lief“, sagt sie. Allerdings ließen auch bei ihr auf den letzten Kilometern die Kräfte nach. „Ich dachte, das reicht jetzt“, sagt sie. Aber insgesamt „macht es beim Brockenlauf immer wieder Spaß. Das ist ein toller Lauf in einer schönen Gegend mit schönen Bergen.“
Beide Sieger erhielten als Preis einen Brockenüberquerung mit dem Heißluftballon, den die Firma Brockenballon zur Verfügung stellt.
Andreas Kruse, der Vorsitzende des Brockenlaufvereins, ist sehr zufrieden mit der diesjährigen 51. Auflage des Laufs. „Wir hatten ideale Bedingungen, es hat allen Spaß gemacht.“ Über seinen kleinen Fauxpas beim Start des Kinderlaufs kann er am Nachmittag schon wieder lachen. Da die Kinder kurz vor dem Startschuss losgestürmt sind, sagte Andreas aus Spaß „Das ist ein klassischer Fehlstart“. Da das Mikrofon eingeschaltet war, hörten die Kinder den Scherz – und blieben wie angewurzelt stehen. Doch der Lauf wurde sofort fortgesetzt. „Und es hat dann auch der Beste gewonnen“, sagt Andreas erleichtert.
Noch nicht unter den Besten war in diesem Jahr Christoph Ruff. Der 25-jährige Franke studiert in Chemnitz und lief gemeinsam mit zwei Freunden zum ersten Mal mit. „Die Organisation war sehr gut, wir hatten viel Spaß“, sagt er. Der Weg den Hirtenstieg hinauf war erwartungsgemäß anstrengend, sagt Christoph. „Aber bergab ging es deutlich besser, als ich gedacht habe.“ Und so kam er in deutlich unter zweieinhalb Stunden in Ilsenburg an. Drei Stunden hatte er sich als Ziel gesetzt. Nur von der schönen Aussicht vom Brocken hat Christoph nicht viel mitbekommen. „Da muss ich“, sagt er grinsend, „wohl noch mal hochwandern.“